Buchreview: New York für Anfängerinnen



„New York City, in der Tat”, erwiderte Zoe […]
„5th Avenue”, rief Allegra […]
 „Empire State Building”, legte Zoe nach.
„Hupende, gelbe Taxis.”
„Heulende Polizeisirenen.“
„Bagels mit Cream Cheese und Räucherlachs.“
„ Die Freiheitsstatue.“
„ Die Freiheit, sich neu zu erfinden.“
(S. 9)

Bei diesem Buch handelt es sich, anders als vielleicht anfänglich erwartet, nicht um einen Reiseführer für New York, gefüllt mit Tipps für den Big Apple, sondern um eine romantische Komödie, die sich um die deutsche Modebloggerin Zoe Schuhmacher dreht. 

Inhalt:
Es ist wohl der Traum vieler Mädchen nach New York zu ziehen, um dort bei einem internationalen Modemagazin zu arbeiten. Dieser Traum wird für Zoe Schuhmacher wahr, nachdem ihr Traummann sie für eine andere sitzen lässt. Sie zögert nicht lange, als sie einen begehrten Job in New York angeboten bekommt. „Kerle waren gestern, jetzt ist die Karriere dran“, ist ihr Motto für das neue Leben in NYC. Doch dieses Motto wird schnell über den Haufen geworfen, als sie sich in ihren mysteriösen Nachbarn verliebt, der nicht nur unglaublich gut aussieht, sondern (wie sich später herausstellt) auch noch steinreich ist. Zum Glück bekommt sie von einem Arbeitskollegen die Benimm-Fibel „ New York für Anfängerinnen“ zugesteckt, die ihr Tipps zum (Über-)Leben im Big Apple geben soll. Allerdings kann sie dort keinerlei Informationen zur New Yorker „ High Society“ finden, die, wie Landei Zoe schnell erfahren muss, ganz eigene Regeln hat. 

Die Autorin:
Autorin Susann Remke (Link 1)  wurde, ähnlich wie die Protagonistin, in Deutschland geboren und hat dort, genauso wie in den USA, u.a. Amerikanistik und Journalismus studiert. Sie lebt nun seit mehr als zehn Jahren mit ihrem Mann und Sohn in New York und berichtet von dort aus für das große, deutsche Nachrichtenmagazin Focus und ist ebenfalls die journalistische Leiterin der New Yorker Dependance von Hubert Burda Media. Perfekte Voraussetzungen für ihren Debutroman „New York für Anfängerinnen“ ( Link 2) , bei dem ihre „Insider-Informationen“ über das Leben im Big Apple sicher mit eingeflossen sind.

Sprache und Stil:
Der Roman ist in einem lockeren Stil geschrieben, sodass man das Buch gerne nach einem stressigen Tag zur Hand nimmt, um sich zu entspannen. Gerade dieser lockere Stil passt meiner Meinung nach sowohl sehr gut zu der gesamten Handlung des Romans als auch zu der Protagonistin Zoe, die mit ihrer Schlagfertigkeit, ihrem Humor und gerade eben, weil sie typisch Deutsch ist, die Herzen der deutschen Leser schnell erobert. Da ich selbst ein halbes Jahr in Amerika gelebt habe, musste ich während des Lesens des Öfteren schmunzeln, da mich manche Situationen an meine Zeit in den Staaten erinnert haben. Die Autorin ist selbst als Deutsche nach New York gezogen und arbeitet wie die Protagonistin in der Medienbranche, wodurch der Roman an eine Autobiographie erinnert. Doch gerade deswegen wirkt Zoe auch so authentisch, da Susann Remke sicher einige ihrer Erfahrungen über das Leben in der Stadt,  die niemals schläft, mit in das Werk hat einfließen lassen. „Normale Menschen [...] gehen zu Ikea. Upper-East-Side-Boys, die irgendwelche Familienantiquitäten in fünfter Generation vererbt bekommen, falls es diese vorher nicht ins Metropolitan Museum schaffen, verstehen das nicht.“ (S.144). Vor allem dank der sehr detaillierten und anschaulichen Ortsbeschreibungen kann man sich sehr gut in die Handlung hineinversetzen. Auch die Unterschiede zwischen Amerikanern und Deutschen werden auf lustige Art und Weise thematisiert, genauso wie die Missverständnisse, die durch diese Unterschiede entstehen können. „War das weiße runde Plastikding oben an der Decke etwa ein Rauchmelder? Es musste einer sein, aber was um Himmels willen tat er über dem Herd? „ Nur Amis können auf die irre Idee kommen, einen Rauchmelder in einer Küche zu installieren“, rief Zoe(S. 33). Der Autorin ist ein äußerst unterhaltsamer und amüsanter Roman gelungen, der den Leser zum Entspannen und Lachen zugleich anregt. 

Fazit:
Vor allem „Sex-and-the-City“-Fans kommen bei diesem Buch auf ihre Kosten, da die Hauptfigur, so wie es scheint, auch ein großer Fan der Serie ist und somit einige Zitate etc. in dem Buch aufgegriffen werden. „Soll ich meine Klamotten etwa in der Badewanne unterbringen? Oder im Backofen, wie Carrie?“, fragte sie die Schlafzimmertür (S. 29). Aber auch für alle nicht „SATC“- Fans ist das Buch definitiv zu empfehlen. Der Roman ist spannend geschrieben, flacht meiner Meinung nach aber in der Mitte der Handlung etwas ab. Nach einem etwas langatmigen Teil, der allerdings wichtig für die anschließende Handlung ist, steigt die Spannung wieder und es kommt nach einem hin und her zu einem Ende, was auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Roman mit Auszügen aus der Benimm-Fibel „New York für Anfängerinnen“ gespickt ist, sodass der Leser etwas für den nächsten „New York Aufenthalt“ mitnehmen kann.
„New York für Anfängerinnen“ von Susann Remke erscheint seit dem 17.06.2014  im Verlagsarm von Amazon, amazon publishing, für 9,99€ und ist auf amazon.de erhältlich. 

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