DAS AUSWAHLGESPRÄCH INTERNATIONAL FASHION RETAIL - HS REUTLINGEN


In meinem letzten Life Update habe ich ja erwähnt, dass ich mich unter anderem für ein Modemanagement Studium beworben habe - und sogar angenommen wurde! Da eine private Hochschule für mich nicht in Frage gekommen ist, habe ich mich am Amsterdam Fashion Institute (AMFI) für Fashion&Management und an der Hochschule Reutlingen für International Fashion Retail beworben. Da ich im Internet nur diverse Einträge in Foren über die Auswahlgespräche sowohl in Amsterdam als auch in Reutlingen gefunden habe, dachte ich mir, dass ich mal von meinen Eindrücken vom Auswahlverfahren in Reutlingen berichte, damit die Bewerber im nächsten Semester nicht so ahnungslos sind wie ich damals war.

WIE LÄUFT DAS BEWERBUNGSVERFAHREN AB?

Der gesamte Bewerbungsprozess ist etwas komplizierter als eine normale Einschreibung, ist jedoch auch auf der Seite der Hochschule genau beschrieben, deswegen werde ich das nicht hier erläutern. Nachdem ihr euren Zulassungsantrag, Motivationsschreiben und Anmeldung zum Auswahlgespräch abgeschickt habt, bekommt ihr ca. 1 Woche nach der Ausschlussfrist eine Einladung für ein Auswahlgespräch. Allerdings, werden nur 72 Bewerber eingeladen, wofür der Notendurchschnitt des Abiturs hauptsächlich ausschlaggebend ist. Im Internet habe ich gelesen, dass man ein gutes Zweier-Abitur braucht, um eine Einladung zu bekommen. Die meisten der Bewerberinnen mit denen ich mich unterhalten habe, hatten einen 1,6-2,3 Schnitt. Und ja, ich habe bewusst Bewerberinnen geschrieben, da in meiner Gruppe nur 2 Jungs waren.


DER TAG DES AUSWAHLGESPRÄCHES

Für das Auswahlgespräch werden die Bewerber in 2 Gruppen eingeteilt: eine Gruppe ist morgens dran (meistens die, die aus der Nähe kommen) und die zweite Gruppe ist ab 14:00 Uhr dran.  Ich war in der zweiten Gruppe und kam ca. 20 minuten früher zur Hochschule. Vor dem Gebäude habe ich mich noch mit weiteren Bewerberinnen unterhalten, bis wir in den ausgewiesenen Raum gegangen sind, dort Namensschilder bekommen haben und auf die "Jury" gewartet haben.
Wir wurden anschließend in 6er Gruppen aufgeteilt (mehr oder weniger nach dem Alphabet) und jeweils ein Vertreter der Hochschule und 1-2 Vertreter aus der Branche haben das Auswahlgespräch geführt. Die Vertreter der Branche kamen von Unternehmen wie: Marc O´Polo, Breuninger, Hugo Boss, René Lezard, Peek & Cloppenburg, s.Oliver, Jack Wolfskin, Wolford etc. also alles namenhafte Unternehmen. Diese haben sich als erstes alle vorgestellt und dann sind wir in unsere Gruppenräume gegangen.

DAS AUSWAHLGESPRÄCH


Mit der E-mail wurde bereits ein Ablaufplan mitgeschickt, sodass nicht alles eine Überraschung war.

-SELBSTPRÄSENTATION:
Der erste Punkt bestand darin, dass man eine 3-minütige Selbstpräsentation halten sollte, in der ebenfalls die Frage, warum man IFR studieren will, beantwortet werden sollte.. Dies hat man komplett alleine vor der "Jury" gemacht und die anderen Bewerber haben vor der Tür gewartet. Bei dieser Selbstpräsentation habe ich im Prinzip meinen Lebenslauf und mein Motivationsschreiben runtergerattert und anschließend erklärt, warum ich IFR studieren möchte. Hierbei kann ich euch empfehlen, wirklich nur 3 Minuten zu reden, denn nicht umsonst wurde eine Zeit vorgegeben. Stellt außerdem euer Licht nicht unter einen Scheffel (etwas, was ich sehr gerne mache), denn die Jury weiß nicht, dass ihr eigentlich nur bescheiden seid, sondern denkt dann einfach, dass ihr nicht viel drauf habt (vielleicht etwas krass formuliert).

-GRUPPENDISKUSSION
Als zweite Aufgabe sollten wir eine Pro-Kontra Diskussion halten. Im Internet habe ich gelesen, dass diese auf Englisch stattfindet, bei uns war es jedoch auf Deutsch. Wir hatten 10 Minuten Zeit uns auf ein gegebenes Thema einzeln vorzubereiten und anschließend sollten wir ca. 20 Minuten darüber diskutieren. Die Position wird einem hierbei vorgegeben. Bei uns ging es darum, dass man Marketingvertreter eines großen Unternehmens ist, welches bisher immer einen Fußballbundesligisten bei offiziellen Anlässen mit Anzügen gesponsort hat, wo das Firmenlogo deutlich zu sehen war. Nun ist allerdings die Mannschaft abgestiegen in die zweite Liga. Unsere Aufgabe war es, zu überlegen, ob man das Sponsoring fortführen sollte.

-GRUPPENARBEIT
Als nächster Punkt kam eine Gruppenarbeit. Unsere Aufgabe war es, als Marketingvertreter eines großen Einzelhandelunternehmens mit mehreren 100 Retail Stores, das 50 jährige Jubiläum zu planen. Dazu wurde uns zusätzlich zu dem sonstigen Budget 1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Hierfür hatten wir 30 Minuten Zeit, das Event in der Gruppe zu planen und anschließend sollten wir unser Konzept in einer 10 minütigen Präsentation vorstellen. Mir persönlich hat dieser Punkt am meisten Spaß gemacht.

-EINZELINTERVIEW
Als letztes kommt dann noch ein Einzelgespräch mit der "Jury", wovor ich am meisten Angst hatte. Im Internet habe ich hierzu ganz unterschiedliche Sachen gehört. Manche haben geschrieben, dass es nichts mehr als ein weiteres kennenlernen ist, andere haben geschrieben, dass sie auf Herz und Nieren getestet wurden. Ich denke hier kommt es ganz darauf an, wer in der Jury sitzt. Bei mir war es eigentlich relativ nett und es wurden keine branchenspezifischen Fragen gestellt. Als erstes wurde ich gefragt, wie ich meine bisherigen Leistungen  beim Auswahlgespräch einschätzen würde. Hierbei habe ich ganz ehrlich geantwortet, dass ich mit meiner Leistung bei der Diskussion nicht ganz zufrieden war, die Teamarbeit mir aber wirklich Spaß gemacht hat. Anschließend wurde etwas über meinen Blog gefragt, danach haben sie noch etwas über einen Auslandsaufenthalt in der 10. Klasse wissen wollen, wo ich dann einfach über meine Erfahrungen etc. berichtet habe. Danach wurde noch gefragt, was ich an der Mode zu liebe und warum ich ausgerechnet etwas mit Mode studieren möchte. Dann wurde noch nach einem Plan B gefragt und als letztes noch, warum sie mich nehmen sollen. Da habe ich dann kurz und knapp meine Stärken aufgezählt und gesagt, warum sie mich nehmen sollen und dann war es auch schon vorbei. Ich denke bei dem Einzelgespräch ist es wichtig, sich nicht zu verstellen, sich selbst zu bleiben und einfach freundlich und nett auf die Fragen zu antworten. Im Nachhinein war das Einzelgespräch relativ easy, wobei das bei anderen Personen in der Jury sicher auch anders hätte laufen können.

Nach dem Einzelgespräch war dann auch schon alles vorbei und wir konnten gehen, nachdem wir unser Namensschildchen abgegeben haben. Das ganze Auswahlgespräch hat somit bei mir von 14:00 -17:00 Uhr gedauert, jedoch war ich nicht die letzte Person bei den Einzelgesprächen.

WAS KOMMT DANACH?

Nach dem Auswahlgespräch dauert es zum Glück nicht lange, bis man ein Ergebnis bekommt. Ich konnte freitags morgens in meinem Bewerberaccount einsehen, ob ich angenommen wurde oder nicht (das Auswahlgespräch war mittwochs). Einige Tage später kam dann auch noch der schriftliche Bescheid mit der Post. Es bekommen, soweit ich weiß, 23 Leute eine Zusage und den restlichen wird ihr Platz auf der Nachrückliste mitgeteilt. Für die letztendliche Zusage zählt übrigens 60% die Abinote und 40% die Note des Auwahlgespräches. Ich hab es irgendwie geschafft, eine Zusage zu bekommen, womit ich echt nicht gerechnet habe, da Reutlingen nicht einmal meine erste Wahl war, aber hey, das bedeutet, dass ihr es auch schaffen könnt! Bleibt einfach ihr selbst, bleibt locker und versucht, euch keinen zu großen Kopf um das ganze zu machen.

WAS ZIEHE ICH AN?

Und zuletzt beantworte ich noch eine Frage, um die ich mir persönlich ziemlich viele Gedanken gemacht habe. Einerseits ist es ein Modestudiengang, wodurch man ja eigentlich alles anziehen kann, aber gerade deswegen, möchte man weder under- noch overdressed ankommen. Ich habe mich für eine schwarze Jeans, meine schwarzen Lace-Up Flats und eine gemusterte Bluse entschieden (die ich auch hier anhabe). Ich denke, damit war ich relativ gut angezogen, weil ich immer noch "Ich" war und bei einem Auswahlgespräch hilft es definitiv, sich wohlzufühlen. Sneaker hatten fast keine an, Sandalen, Espadrilles oder Ballerinas hatten wohl die meisten an und dann eine schöne Bluse drüber. Ich denke am wichtigsten ist es einfach, sich in dem, was man trägt wohlzufühlen!

Das war´s auch schon zum Auswahlgespräch an der Hochschule Reutlingen. Wenn ihr noch weitere Fragen habt, dann lasst mir doch einfach ein Kommentar da, oder schreibt mir eine E-mail.
Würde euch ein ähnlicher Post über das Auswahlverfahren in Amsterdam interessieren? Lasst es mich doch in den Kommentaren wissen.   

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